for The first time on the island
for The first time on the island
Jun - IOM 2012
Wednesday, November 28, 2012
Die Isle of Man Story fing eigentlich in den frühen Achtziger Jahren an. Hansi und Mikel wollten immer dort hin. Damals waren die Infos von der Insel noch sehr spärlich zu bekommen obwohl die Legende um die IOM bereits damals auf ihrem Zenit war. Hailwood und Rutter hatten dort gewonnen und die Atmosphäre musste einfach unglaublich sein.
Damals hatten allerdings beide nicht das Geld um dort hin zu kommen. Hansi sollte es nie schaffen denn er starb vorher auf seinem Bike. Zwei Jungs vom alten mcb82 schaffen den Sprung auf die Insel: 1987 waren Zorz und Wurmi dort und kamen völlig begeistert zurück. Bei Mikel erledigte sich das Ganze als Andy auf seinem Bike starb und Mikel bis nach dem Studium finanziell eh nicht daran denken konnte. Der Gedanke kam erst 2010 wieder auf als drei Mike Hailwood Replicas for der Fabrik in Bologna standen.
Völlig unverhofft bekam Mikel die Chance in Juni 2012 als einer der Sponsoren der IOM ihn dorthin einluden. Der Deal war, wenn er es schaffe innerhalb von 2 Tagen dort hin zu kommen dann wäre ein VIP Package reserviert für ihn. Die wenigen wichtigen Chancen in Leben kann man nicht ungestraft vorbei ziehen lassen...
Nur zur Info ein VIP Ticket mit Hospitality Access kostet 1200 Pfund pro Tag!
Natürlich war es etwas stressig. FlyBe hatte schliesslich noch einen Flug von Brüssel nach Manchester. Morgens also mit dem Wagen nach Brüssel... Trotz Stau lief alles nach Plan... vor allem auch weil der Flug spät los ging... In Manchester kam der Vogel allerdings schon 45 Minuten Verspätung. CheckIn war um 11:45 ... Mikel’s Uhr zeigte bereits 11:50 ... Panik ... Der Flughafen ist riesig im keinen Manchester ... ein Privattaxi fuhr Mikel zum Transport in sein Gate ... dann 30 Minuten warten im Transport ... Mikel verstand die Welt nicht mehr ... plötzlich die Erleuchtung ... England hat doch eine Stunde Zeitdifferenz ... wie kann man nur so blöd sein:( Alles war cool...
Der Flug auf die Insel ist nur ein sehr kurzer Trip. Das Wetter bei der Landung ist typisch Englisch: Da Mikel keine IOM Pounds hat wird erst mal nach einem Bankomat gesucht. Beim Öffnen der Flughafentür wird zum ersten Mal Manx Boden betreten. Es regnet. Was Mikel sofort auffällt sind die Pflanzen. Die von den Fotos aus den 80ern, bei Mikel noch klar in Erinnerung liegenden cabbage trees sind sofort auffällig. Sie stammen aus Südamerika sind über Neuseeland hier irgendwie hin gekommen und gedeihen prächtig wegen des milden Klimas - denn obwohl es auf der Insel viel regnet gibt es keinen Frost.
Die Isle of Man liget in der Irischen See, 48 km trennen sie sowohl von Irland wie von England und nur 26 km sind es bis nach Scotland. Mit einer Fläche von 588 Quadratkilometern ist sie fasst 4 mal kleiner als Luxembourg und es leben mit 76000 Einwohnern 6.5x weniger Leute dort als in Luxembourg. Zieht man die Ausländer und Steuerflüchtlinge ab (die IOM ist im Gegensatz zu Luxembourg noch ein wirkliches Steuerparadies und es sollen gerüchtehalber über 60 Millionäre dort wohnen) dann bleiben noch 35000 Manx (so heissen die Einwohner) übrig. Die Manx haben ihre eigene Sprache (Manx Gaelic) in welcher die Insel “Ellan Vannin” heisst (dieser Begriff taucht später noch einmal auf). Die Geschichte der Manx geht bis auf 2000 Jahre vor Christus zurück und man kann einige Details davon im Museum von Douglas bewundern. Ein Dreibein ist das Symbol der Insel und bedeutet so viel wie das die Manx immer auf ihre Füsse fallen egal was passiert.
Mikel spricht eine Lady an die Taxi fährt und macht hierbei sofort den ersten Fehler, den ein Ausländer auf der Insel nun mal macht wenn er ankommt. Die Dame lächelt: ”Wenn Du willst, dass ich fahre, dann kletterst Du besser zur anderen Seite rein.” :) Offensichtlich sind die Leute hier freundlich und humorvoll... In den 15 Minuten Fahrt bis nach Douglas dreht sich die Unterhaltung überwiegend um die Insel, die TT und Bikes... Das erste Rennen um die von einem französischen Grafen gestiftete Tourist Trophy, kurz TT, wurde 1907 ausgetragen... irre dass gleich die erste Frau hier auf der Insel so viel darüber weiss ... Bikes scheinen das Wichtigste hier auf der Insel zu sein sogar die Frauen auf der Insel scheinen Bikes zu mögen... Das Zweite was Mikel lernen muss ist, dass man die Faries grüsst ... nicht grüssen bedeutet Unglück oder schlechten Sex oder sogar beides ...
Schon früher war die IOM ein rechtsfreier Raum. Das erste Rennen wurde damals hier ausgetragen weil hier die Englischen Geschwindigkeitsbeschränkungen keine Gültigkeit besassen. Damals war in England die maximale Höchstgeschwindigkeit 32 Stundenkilometer. Ein Racebike schaffte damals bereits um die 80 km/h.
Douglas ist voll von Bikes... das Hotel ist gleich gegenüber von Bushies - eins der beiden Bierzelte der beiden rivalisierenden Brauereien. Vom Fenster aus kann man die raue See sehen ... die lädt absolut nicht zum Schwimmen ein ... weit draussen ist eine kleine Burg ... sie ist voller Vorräte und Medizin und wurde gebaut weil früher die Leute ertranken, wenn sie bei hohem Seegang mit ihren Booten nicht an Land gehen konnten.
Nach einer kurzen Pause geht es zur TT ... Fahrerlager, Pressezentrum und Start/Ziel mit den legendären Anzeigetafeln aus Schiefer gibt es zu bewundern. Das Ganze sieht aus wie in den 30er Jahren und wird auch bewusst traditionell so erhalten.
Mikel auf dem Podium der TT
Gegenüber der Haupttribüne steht ein riesiges schwarzes Board. Während der Rennen klettern Pfadfinder darin herum und setzen unzählige kreidebeschriebene Täfelchen mit den Rundenzeiten in die kleinen Fenster ein. Hinter dem Gebilde liegt ein Friedhof. Ein Sinn fürs Makabre scheint zur hiesigen Rennkultur zu gehören. Das Tafelsystem ist das urigste was man sich vorstellen kann... es ist einfach genau so wie vor mehr als 100 Jahren.
Am frühen Abend bekommt Mikel dann eine der ersten Bike Privatsammlungen zu sehen.
Der Hammer ist eine Guzzi Sport 14 ... sie dürfte ungefähr von 1930 sein.
Die Insel ist einfach Wahnsinn wenn es darum geht, wer in irgend einem Keller alte Bikes verscharrt hat. Wenn man die richtigen Leute kennt, sieht man auf dieser Winzelinsel mehr Bikes als auf dem gesammelten Kontinent. Woran das liegt ist einfach: Die Manx sind verrückt nach Bikes. Das TT Rennen war von den letzten hundert Jahren die meiste Zeit mit Abstand eins der wichtigsten Zweirad Ereignisse weltweit. Die Bikes zur Insel und zurück zu bekommen ist mehr oder weniger kostspielig. Wenn nun ein Bike auf der Insel den Geist aufgab oder zu Schrott gefahren wurde, dann kauften die Manx einfach die Reste auf und frönten so ihrer Leidenschaft.
Wenn man heute die alten und wunderschönen Matchless, Norton , Bianchi, Garelli , Moto Guzzi, Triumph, Velocette, AJS, Rudge, Sunbeam, BMW, DKW, NSU, Bianchi, Mondial, CZ, Mondial, MV Agusta, NSU und viele anderen Bikes dort sieht dann geht einem das Herz auf.
Die ersten 20 Jahre dominierten die Britten den weltweiten Zweiradsport und sie waren auch auf der Insel unter sich. Die ersten Italiener kamen1926 mit Bianchi, Garelli und vor allem Moto Guzzi.
Nach dem Krieg stellte Gilera die neue Saturno 500 vor. Auf den Rennstrecken dominieren die neuen 500 ccm 4-Zylinder die Königsklasse. Sie lieferten sich historische Duelle mit Norton, Moto Guzzi und MV Agusta und gewannen zwischen 1950 und 1957 sechs Fahrer-Titel. Umberto Masetti wird 1950 und 1952 Weltmeister, gefolgt von Geoff Duke (dreimaliger Weltmeister) und Libero Liberati (ein WM-Titel). Gilera erringt in diesen Jahren auch sechs Konstrukteur-WM-Titel, drei Tourist Trophy-Siege, sieben Landestitel (Italien) und einen beeindruckenden Rekordsieg von Bruno Francisci im Rennen Mailand-Tarent.
Hier die erste Saturno 500 die Mikel auf den IOM zu sehen bekam.
Die wunderschöne Falcone Sport dürfte auch aus den 50er Jahren sein:
Es dauerte bis in die frühen 50er Jahre als die ersten Ducatis auf der Insel auftauchten. 1959 kommt dann auch die erste Honda auf die Insel. Ein Jahr früher, nämlich1958 kommt der18jährige Mike Hailwood zum ersten mal zur Isle of Man TT. Mike Hailwood dominiert die Rennen für die nächsten 10 Jahre so wie nach ihm Joey Dunlop oder heute John McGuinness. Giacomo Agostini entschied 1972, dass er nie wieder auf der Isle of Man fahren würde nach dem sein Freund Gilberto Parlotti beim Rennen uns Leben kam. Damit startete er einen Boykott dem immer mehr Fahrer sich anschlossen, was dazu führte, dass die TT auf der IOM, das wichtigste Rennen im Kalender, 1976 ihren Weltmeisterstatus verlor. Als Ersatz kam Silverstone in den Kalender. Die Manx blieben hart und bauten keine neue Rennstrecke obwohl sie sicher genügend Geld dafür hätten. Der Kultstatus um die IOM blieb bis heute.
Der erste Abend wird bei Bushys im Bierzelt ausklingen gelassen.
Am nächsten Morgen ist das Wetter nicht viel besser... Eigentlich ist heute Ruhetag. Da aber einige Rennen wegen des miserablen Wetter nicht stattfinden konnten sollte heute was los sein ... dem aktuellen Wetter nach zu urteilen ist das aber noch ganz und gar nicht sicher. Radio TT365 ist der absolute Sender auf der Insel. Hier erfährt man rund um die Uhr alles was man wissen muss: Das Wetter, alle Infos über die Veranstaltung, Kneipen tipps, alles über die Fahrer und die Bikes und natürlich Liveberichte von allen Rennen. Den Sender gibt es Weltweit z.B. als IPAD App ...
Oder aber für unterwegs auf der Insel als FM Knopf im Ohr... sehr praktisch...
Douglas gibt sich bedeckt...
Heute geht es erst einmal darum ausführlich das Fahrerlager zu inspizieren.
Fortsetzung folgt
1987 waren Zorz und Wurmi auf der weltberühmten Insel und kamen völlig begeistert zurück...
Der Gedanke kam erst 2010 wieder auf, als drei Mike Hailwood Replicas for der Fabrik in Bologna standen...
Völlig unverhofft bekam Mikel die Chance in Juni 2012 als einer der Sponsoren der IOM ihn dorthin einluden. Der Deal war, wenn er es schaffte innerhalb von 2 Tagen dort hin zu kommen, dann wäre ein VIP Package reserviert für ihn. Die wenigen wichtigen Chancen in Leben kann man nicht ungestraft vorbei ziehen lassen...