Isle of MAn Trip 2013
Isle of MAn Trip 2013
May - IOM Day 2 - Tuesday
Thursday, May 1, 2014
Iom 2013 d2 tuesday
Der zweite Tag begann gefühlsmäßig für die drei Weltreisenden noch mitten in der Nacht... Sie hatten aufgrund der Strapazen des ersten Tages (und vielleicht auch ein wenig wegen des Alkoholkonsums am Vorabend) durchgepennt wie die Murmeltiere... Jetzt war plötzlich Panik ... Irgendwas hatte der Captain mit viel zu lauter Stimme durch die Lautsprecher gebrüllt... Offensichtlich war das ganze Schiff in Aufruhr und die Leute waren gefühlsmässig bereits so gut wie von Board ... Gio öffnete das Fenster und draussen waren endlose Hafenanlagen... das Schiff schien still zu stehen... Toto war zuerst auf den Beinen und hechtete raus auf den Flur ... Dort war bereits reges Treiben...
Es stellte sich natürlich heraus, dass die ganze Panik zwecklos war... Die Einschiffung in den Hafen von Hull war ein endloser Prozess den die Jungs ein paar Minuten interessiert dann aber völlig generved verfolgten... Hull ist grottenhässig ... Der Hafen besteht aus Kilometern von verrostetem Eisen und Beton... das ganze erinnerte an Szenen vom Film "das Boot" ...
Die Bikes waren in bestem Zustand ... Sie hatten die Nacht über keinen Schaden genommen und freuen sich auf einen Trip durch England. Beim Verlassen des Boots folgte erst einmal eine obligatorische Zollprozedur die die Jungs mussten über sich ergehen lassen.
... Dann standen sie ohne Vorwarnung im Land der Links fahrenden Menschheit... Mikel und die GPS Tussi mussten erst einmal vor fahren...
Es gibt zwei grundsätzliche Alternativen um von Hull nach Hamshire zu gelangen: Der weitere Weg ist über den Highway an Leeds vorbei nach Manchester und von dort hoch nach Hamshire... Der zweite wurde dem Team von den Engländern am Vortag auf einer Tankstelle nahe Zeebrügge schmackhaft gemacht... Er führt durch den Norden über Landstrassen nach York und von dort aus nach Hamshire... Mikel entschied sich ... für keine der beiden Alternativen ... Er hatte noch nicht einmal einen Einfluss darauf... Die GPS Tante entschied dafür jedoch, dass der beste Weg eindeutig der über York sei ... Auf der Rückfahrt sollte herausgefunden werden, dass der schnellste Weg bei gleicher Einstellung davon abhängt ob mal der Dame sagt, dass man ein Bike und kein Auto hat. Im Auto bevorzugte sie eindeutig den Weg über Manchester wogegen beim Motorrad ein Unzahl von illegalen Überholvorgängen und Geschwindigkeitsüberschreitungen einkalkuliert waren... Auf dem “Kontinent” ist das auch weiter kein Thema aber das Links fahren mit rechts entgegenkommenden LKWs hier auf der Insel machte es spannend. Auf der Autobahn war links fahren wenig spektakulär aber mit dem Bike auf engen Landstrassen und hohem Verkehrsaufkommen war es einfach sehr gewöhnungsbedürftig einen riesigen LKW in einer unübersichtlichen Kurve vorzufinden und ihn dann rechts vorbei zu lassen.
Nach einigen Meilen wurde sich an einer Tankstelle orientiert und mehrere Gallonen getankt. Wer weiss schon ob es hier teuer oder billig ist wenn weder die Währung noch die Masseinheit mit den gewohnten Standards übereinstimmen. Gio und Mikel waren jedenfalls begeistert weil ihren plötzlich auffiel, dass die beiden älteren Ducati's noch über eine zusätzlich Meilenskala verfügten. Das machte das Beachten der zahllosen Geschwindigkeitsbeschränkungen etwas angenehmer.
Die Zeit wurde knapp… Die Fähre auf der anderen Seite von England würde nicht auf sie warten … Es gab zwei Möglichkeiten... Weiterfahren - das sollte reichen aber viel Zeit hatten sie nicht... Oder umkehren - aber mittlerweile waren sie soweit nach Norden gefahren das dies auf das selbe raus kam... Also weiterfahren....
Je weiter sie nach Norden kamen desto schöner wurden Landschaft und Strassen ... Das Wetter war schon sommerlich und England zeigte sich wirklich von seiner schönsten Seite ... Endlose Highlands, Berge und Täler mit Schafkolonien ... Idyllische britische Dörfer... Hier war alles vintage... Einfach wunderschön... Das erste wirklich grosse Highlight der Reise... Mikel war sich einig - die Route hatte sich gelohnt ... auch wenn sie die Fähre nach Douglas verpassen sollten...
Plötzlich war der Tagtraum beendet - Douglas ... die TT ... langsam kam er zurück aus der wunderbaren Trance ... Bei einem weiteren Stop war klar, dass die Lage ernst war und es keinen weiteren stop mehr geben durfte wenn sie das Boot rechtzeitig erreichen wollten.
Zum Glück gibt es in Haysham keinen endlosen Hafen wie in Hull... Wer fährt ausserhalb der TT Woche schon zur Isle of Man ... Sie kamen gerade noch rechtzeitig ... Es war bereits alles verladen … ausser ihnen trudelten nur noch eine Handvoll Nachzüglern ein ... Die Guardian hatten keine Eile - also war alles in bester Ordnung. Nach 15 Minuten wurde das Tor nochmal für die verspäteten Reisenden hoch geklappt und sie konnten an Board... Leider wollte die Hailwood nicht und sie musste zum ersten Mal mit 10 Minuten Dauerkicken dazu bewegt werden doch noch auf das Schiff zu wollen. Nass geschwitzt kam Mikel schliesslich im Laderaum als Letzter an... Dies sollte nicht das letzte mal sein dass sie sich schwer kicken liess und Gio sollte im Laufe der Reise öfter den Job übernehmen wenn die Jungs es eilig hatten.
Der Laderaum war diesmal ebenfalls kein wahrer Grund zum fürchten. Die Bikes wurden zwar mit einem Riemen über den Sitz befestigt aber das war ganz erträglich. Ob die Befestigung jedoch starkem Seegang getrotzt hätte war zu bezweifeln.
Von Seegang konnte jedoch zu diesem Zeitpunkt gar keine Rede sein. Auf Deck war das schönste Wetter was man sich bei einer Bootsfahrt in England wünschen konnte...
Blauer Himmel war angesagt ...
Unter Deck war es auch recht gemütlich...
Es wurden die aktuellen Rennen übertragen so bekamen die Jungs einen ersten Eindruck was sie erwartete.
Nach einer Zeit gingen sie auf Deck um der Insel entgegen zu fiebern.
Sie kam genau so zum Vorschein wie Mikel sie beschrieben hatte. Erst klein und unscheinbar, dann immer gewaltiger... Zum Schuss war sogar die berühmte Burg im Wasser klar zu erkennen.
Sie hatten es geschafft…
Der Deal war, dass Ross, ein Manx, sie für ihren Aufenthalt dort beherbergen sollte. Vor 2 Jahren hatte ein Kollege von Alex die Schwester von Ross in Douglas kennen gelernt. Darauf hin war die ganze Meute letztes Jahr bei Ross eingezogen... Dies ist nicht weiter ungewöhnlich da viele Manx während der TT ihr Haus Gästen zur Verfügung stellen um ein paar Pfund zu verdienen um davon wären dieser Zeit einen Urlaub auf dem Kontinent finanzieren. Alex hatte es aber bis vor kurzen nicht geschafft die Telefonnummer von Ross zu besorgen... Als Mikel dann endlich die Telefonnummer hatte verging bei ihn auch noch eine Woche so dass Ross erst vor 5 Tagen einen Anruf von Mikel erhielt ... der ihn dann obwohl er ihn noch nie gesprochen hatte, mit Referenz auf Alex, um eine preiswerte Behausung bat. Ross schien davon wenig beeindruckt zu sein und meine da lässt sich schon irgendwas finden... Der Deal war das Mikel ihn anruft wenn die Insel in Sichtweite ist... Nun war aber der Blick auf Douglas so herzergreifend dass dies schlicht und einfach in Vergessenheit geriet.
Als die Jungs den ersten Reifen auf Manx Grund setzten wurden sie von Ross abgefangen. Er tauchte plötzlich auf mit einer wunderschönen Matchless und hatte auf Bikes mit luxembourgischen Nummernschildern gewartet. Ross fuhr also nach einer kurzen Begrüssung mit der Matchless vorweg und der ganze Konvoi fuhr hinterher. Ihnen war hierbei sofort bewusst, dass hier mit alten Bikes durchaus gefahren und nicht nur gerollt wurde. Ross fuhr mit ihnen in ein Vorstadtgebiet mit einladenden Wohnhäusern.
Als Ross seine Garage aufmachte trauten die Jungs ihren Augen nicht. Ausser der Matchless kam hier noch eine alte Norton und eine YZR1000 zum Vorschein.
Die Matchless war wirklich ein wunderschönes Bike…
Seine Hütte war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Jeder bekam ein eigenes Zimmer während Ross es sich die nächsten Tage im Wintergarten gemütlich machen sollte. In der Küche gab es Tee und Instantkaffee und im Wohnzimmer stand ein 50 Zoll Plasmabildschirm.
Da das Wetter super und es noch nicht zu spät war, schlug Ross vor gleich einmal über den Mountainkurs zu jagen. Mikel hielt dies erst mal für einen üblen Scherz aber Ross war es mehr als ernst. Auf die Frage ob das nicht zu gefährlich sei meinte er das der heutige Abend perfekt wäre weil jetzt eh nicht mehr so viel los wäre.
Die Jungs hatten heute schon ganz England überquert, also würden 60 km Mountainkurs jetzt auch nichts mehr ausmachen. Los gehts. Ross nahm diesmal die Yamaha. Es war klar, dass er nicht zum langsam fahren auf die Strecke wollte. Mikel vergass vor lauter Aufregung den Helm zu zu machen. Es ging erst einmal über das südliche Viertel der Strecke. Dort gibt es jede Menge Geschwindigkeitsbeschränkungen, die man auch besser einhalten sollte. Dann kam der gesamte Westen ... dort wurden die Schilder schon langsam weniger und es ging darum sich an den Autos vorbei zu drücken... Mit der Hailwood als vierter war das schon ein Challenge. Die übersichtlichen Geraden sind eher kurz und im direkten Vergleich ist die Hailwood ein untermotorisierter Panzer aber es gelang ihm doch dran zu bleiben. Mikel wusste das nach Ramsey der Berg ruft... Dort wird es dann richtig gefährlich. Wer fällt ist selber schuld! In Ramsey fängt das nördliche Viertel an und dort ist die Strecke über den Mountain in einer Richtung gesperrt... Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt es hier nicht.
Also liess Mikel die anderen erst einmal abreissen und hielt an um seinen Helm zuzuschnüren. 2 km später in Ramsey hielten die Jungs eh an. Toto musste zum Bankomaten. Es wurde kurz beratschlagt ob man hier einen Trinken gehen soll aber dann fiel die Entscheidung... Man wollte natürlich erst mal über den Berg.
Rund um Ramsey Hairpin war das Überholen unmöglich. Als Mikel hinterher kam waren die Jungs hinter Ross her und schon über alle Berge. Also konzentrierte Mikel sich auf den Berg. Dieser ist ungeheuer schnell. Es geht an den Enden steil bergab... Die Kurve in der Conner Cummins 2010 seinen schwersten Crash gehabt hatte sah live noch schlimmer aus als in Wirklichkeit auch wenn nur ein Augenblick blieb um die Stelle wieder zu erkennen. Es ging mit 170 km/h über den Berg während man links und rechts von modernen Bikes überholt wurde die jenseits der 250km/h Marke lagen. Das Runterschalten aus dem 5ten Gang vor einer Kurve wird zur gefährlichsten Angelegenheit wenn dazwischen ein Leerlauf reinspringt ... denn dahinter kommt der sichere Abgrund.
Am Ende der Berglandschaft liegt das berühmte Creg-Na-Baa. Ein Cafe in dem die Gruppe mit voller Begeisterung nach dem Erlebnis und überglücklich überlebt zu haben erst eimal lecker Fish and Chips essen gingen. Diese sind besonders gut hier.
Als nächste Etappe wurde dann der "Grandstand" anvisiert…
Unglaublich ihre Bikes standen kurz vor Sonnenuntergang tatsächlich auf einer der berühmtesten Start-Ziel-Geraden der Welt.
Obwohl eigentlich nichts mehr los war sahen sie sich noch ein wenig im Fahrerlager um...
… um sich dann endlich auf den Heimweg zu machen...
Unterwegs folgte dann die letzte Aktion des Tages ... Aus einem Supermarkt brachten sie freischwebend auf dem Tank zwei Kisten Bier mit heim. Davon wurden dann abschiessend vor dem Plasmaschirm noch einige vertilgt während dort die Rennen des Tages abliefen.
Sie fielen schliesslich todmüde in ihre Betten.
Was für ein unglaublicher Tag ...
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... Dann standen sie ohne Vorwarnung im Land der Links fahrenden Menschheit... Mikel und die GPS Tussi mussten erst einmal vor fahren... Es gibt zwei grundsätzliche Alternativen um von Hull nach Hamshire zu gelangen: ... Der zweite führt durch den Norden über Landstrassen nach York und von dort aus nach Hamshire...
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